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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Pforzheim: Pazifisten blicken auf den Krieg in der Ukraine

01. Jul 2023

Teilnehmer zeigen alternative Maßnahmen gegen Waffengewalt auf.

Von JENNIFER WARZECHA 
Friedensbewegung versus Waffengewalt – oder: Wie kann man Krieg künftig verhindern? Zu einer „Zeitenwende? – Überlegungen zum Ukrainekrieg aus pazifistischer Sicht“ lud Referent Theodor Ziegler aus Baiersbronn das Publikum am Dienstag ins Kommunale Kino (Koki). Unterstützt wurde die Veranstaltung von Nicole Straub und Werner Schmidt, beide von der Pforzheimer Friedensmahnwache. Außerdem nahmen auch der Initiator der Mahnwache, Christof Grosse, pax christi, sowie Frank Neubert, Vorsitzender des Trägervereins des Koki und des „Vereins zur Kinokultur“ teil. „Militarismus oder Pazifismus – das ist hier die Frage“, erläuterte der Referent anhand einiger Folien und Thesen. Prägend und am konsequentesten sei für einen Pazifisten, dass er generell militärische Gewalt ablehnt.

„Die persönliche Notwehr oder -hilfe oder eine an diesen Maßstäben orientierte rechtsstaatliche Polizei ist davon nicht betroffen. Pazifistische Menschen sind weder in Diktaturen noch in Demokratien willkommen. Oft werden sie verfolgt, als weltfremd abgetan oder zumindest ignoriert – auch in den Volkskirchen!“, stellte der Referent fest. Anschaulich erläuterte er auch, dass es ein Recht zum Krieg gebe, aber nur mit einem rechtmäßigen Grund, dem der Verteidigung, Befreiung oder Nothilfe. „Eine rechtmäßige Regierung erklärt den Krieg. Dieser darf nur das letzte Mittel sein. Einzig erlaubtes Ziel ist die Friedenswiederherstellung. Es muss eine begründete Erfolgsaussicht bestehen“, so Ziegler. Auch eine Verhältnismäßigkeit der Mittel und des Kriegsschadens müsse bestehen sowie Zivilisten verschont werden. In diesem Krieg könne davon keineswegs die Rede sein, säßen doch auch einige Frauen im Publikum, deren Männer im Krieg kämpfen oder gefallen sein. Nicht nur Menschenleben koste es, auch Umweltschäden durch Minen und Schadstoffe der Waffen könnten entstehen. Auch Hass könne über ganze Generationen hinweg entstehen, wie schon die beiden Weltkrieg gezeigt haben. Auch im Publikum war die Frage zu hören: „Was geschieht danach?“

Die Trailer zweier Filmversionen (1930 und 2022) von „Im Westen nichts Neues“ zeigten, was das Kriegsgeschehen mit den Menschen macht, wie sie zu Maschinen werden, Angst haben, leugnen, ignorieren. Als Lösung schlug der Referent die Abkehr von Militarismus und Waffen vor, weg auch vom Gedanken an militärische Verteidigung oder Nichtstun. Sein Alternativkonzept lautet Friedenslogik und Sicherheit neu denken. Die Alternative liege in sozialer Verteidigung und gewaltfreien Kampagnen, weg von einer Sicherheits- hin zu einer Friedenslogik. Gerade Letzteres erreiche man nach Ansicht des Referenten durch „humane Sicherheit durch Kooperation“ anstatt einer „militärischen Sicherheit durch Überlegenheit“.

Konsequenzen daraus liegen einerseits im eigenen Verhalten, denn „wenn etwas nicht klappt, müssen wir selbstkritisch fragen, warum nicht und inwiefern wir daran beteiligt sind“. Andererseits habe man festgestellt, dass gewaltfreie Kampagnen viel nachhaltiger sind und nur 23 Prozent wiederholte Kriegsgefahr bestehe; 43 bei gewaltsamen. „Eine Demokratie zu bilden, ist wahrscheinlicher nach gewaltfreien Aktionen. Alle können mitwirken, haben auch Hemmungen, Waffen zu ergreifen, anders als bei solchen mit Gewalt.“

Weitere Infos unter: www.sicherheitneudenken.de oder www.soziale-verteidigung.de